1.1 Klimaschutz im Radverkehr
Mit dem Bundeswettbewerb Klimaschutz im Radverkehr fördert das Bundesumweltministerium im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative modellhafte Projekte, welche die Radverkehrssituation in definierten Gebieten verbessern sollen. Die möglichen Investitionszuschüsse sollen dazu beitragen, die Fahrradmobilität attraktiver und sicherer zu machen sowie ggf. den Radverkehrsanteil zu steigern. Die Maßnahmen sollen die Umwelt und das Klima aktiv schützen und die Lebensqualität in diesen Gebieten erhöhen. Förderfähig sind z.B. Infrastrukturmaßnahmen für das Fahrradparken und Maßnahmen zur Ausgestaltung des Straßenraums zugunsten des fließenden Radverkehrs.Aus dem Entwurf des Maßnahmenpakets des Klimafreundlichen Lindauer Mobilitätskonzeptes (KLiMo) werden im Rahmen des Bundeswettbewerbs zwei Projekte umgesetzt. Zum einen handelt es sich hier um die Einrichtung von KLiMo-Stationen (B+R-Anlagen an Bahnhöfen, Bushaltestellen und bedeutenden touristischen Orten) und zum anderen um die Aufwertung eines innerstädtischen Teils des Bodenseeradweges.
Die beiden Projekte wurden vom Bundesministerium und dem Projektträger Jülich gemeinsam positiv bewertet und werden mit entsprechenden Mitteln gefördert.

Titel: „NKI: Klimaschutz im Radverkehr Lindau – Errichtung von KLiMo-Stationen und Aufwertung Bodensee-Radweg in Lindau“
Förderkennzeichen: 03KBR0032
Laufzeit: 01.01.2017 – 30.09.2018
Die Vorstellung der durchgeführten Infrastruktur-Maßnahmen "Klimaschutz im Radverkehr" finden Sie hier als PDF (12 MB):
1.1.1 KLiMo-Stationen:
THEMA:
VORHABENBESCHREIBUNG:
Durch die Einrichtung von "Klimafreundlichen Lindauer Mobilitätsstationen" sog. KLiMo-Stationen sollen der Radverkehr als umweltfreundliche Mobilitätsform und gleichzeitig die öffentlichen Verkehrsmittel weiter gefördert werden. Der Begriff "Bike and Ride" beschreibt dieses Verknüpfungsprinzip in der Verkehrsplanung. Ziel ist die Steigerung der Attraktivität der Verkehrsmittel des Umweltverbunds (Fahrrad, Bus, Bahn) durch die Erweiterung des Einzugsgebietes von Bahnhöfen und Haltestellen.
Klimo-Stationen dienen natürlich nicht nur den Pendlern, sondern in starkem Maße auch den Touristen. Auch deren autobasierten Zielverkehr gilt es zu minimieren. Dafür muss einerseits der ÖPNV möglichst attraktiv gestaltet werden und kann andererseits für die nicht voll öpnv-affinen Besucher ein kombiniertes Angebot über KliMo-Stationen (B & R) geboten werden. Das gilt in besonderer Weise auch für Lindau, dessen Altstadt unter starker Überlastung mit Autoverkehr leidet, aus diesem Grund sucht die Stadt nach Optionen zur Entlastung.
Die Zielgruppen sind Pendler, Touristen und Lindauer Bürger, deren Wege im Umland beginnen und im Stadtgebiet Lindau enden (Zielverkehr) bzw. die ihre Wege im Stadtgebiet beginnen und außerhalb von Lindau enden (Quellverkehr). Konkret sollen folgende Pendler und Lindauer Bürger von dem neuen Angebot profitieren:
- deren Reisedauer (Parkdauer) von 8 bis 12 Stunden beträgt,
- die mit dem Rad fahrenden touristischen Tagesbesucher (Einzelfahrer, Familien, Klein- und Großgruppen), die Lindau im Verlauf Ihrer Radreise auf dem Bodenseeradweg besuchen
- und Touristen, die von ihren außerhalb der Stadt liegenden Unterkünften einen Tagesausflug nach Lindau unternehmen.
Eine attraktive KLiMo-Station erfordert eine Ausstattung mit entsprechenden Service-Einrichtungen. Dazu gehören insbesondere - je nach Standort - Radabstellplätze mit Überdachung, Self-service-Stationen, E-Ladestationen und Fahrradboxen.
Es sind insgesamt 10 Standorte mit unterschiedlicher Ausstattung und Größe vorgesehen:

1.1.2 Aufwertung Bodenseeradweg:
THEMA:
Zur weiteren Verbesserung der vorhandenen Fuß- und Radwege im Bodenseeradweg hat die GTL eine Planung mit Anpassungen der vorhandenen Infrastruktur erstellt. Das Projekt sieht vor, die Radfahrer von den Fußgängern zu trennen und durch eine verbesserte Radverkehrsführung für mehr Sicherheit zu sorgen.
VORHABENBESCHREIBUNG:
Der Bodensee-Radweg ist nicht nur eine touristische Haupt-Route, sondern auch als innerstädtische Hauptroute in West-Ost Richtung zwischen (Wasserburg)– Landesgrenze von großer Bedeutung für den "Bürgerverkehr".
Radverkehr benötigt eine eigene Infrastruktur.
Ziel sind zusammenhängende Netze aus Verbindungen und Routen. Ganz unterschiedliche Menschen nutzen das Fahrrad: Kinder und Jugendliche, ältere Menschen, Radler mit Kindersitz oder Anhänger. Auch die Zwecke sind unterschiedlich – die einen nutzen das Fahrrad im Alltag, andere in der Freizeit. Die unterschiedlichen Bedürfnisse sind bei der Ausgestaltung der Radverkehrsanlagen zu berücksichtigen.
Der Radverkehr wird unterschiedlich geführt (zum Beispiel über Radwege oder Fahrradstraßen).
Der zentrale Abschnitt zwischen Giebelbach und Europaplatz soll ausgebaut werden. Diese Strecke sollte eine bessere Radverkehrsführung sowie eine Trennung von Radfahrern und Fußgängern (hohe Frequentierung durch Spaziergänger und Radfahrer - Unfallgefahr/ Kollisionsgefahr) aufweisen. Zählungen, welche im August 2016 durchgeführt wurden, zeigen auf, dass dieser Abschnitt von mehr als 135.000 Menschen genutzt wird, davon 70% Radfahrer.
Die Verkehrssicherheit auf der vorhandenen Strecke sollte aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und der geringen Höhe der vorhandenen Absturzsicherung verbessert werden. Auch im Hinblick auf die steigende Zahl von Pedelecs und E-bikes muss der Streckenabschnitt als problematisch eingestuft werden. Aus dem Bericht eines TÜV-Gutachtens vom Oktober 2015 geht hervor, dass Fußgänger entlang des Seeufers gehen sollten und die Fahrradfahrer mit ausreichendem Abstand zur Brüstungsmauer fahren sollten.
Die Umsetzung soll in zwei Abschnitten erfolgen:
-
Abschnitt I
(Giebelbach bis zur geplanten Lotzbeck-Unterführung).
In der Giebelbachstraße ist die Einrichtung einer Fahrradstraße geplant. Im Lotzbeckweg soll eine getrennte Führung markiert werden und wo nötig, ein zusätzlicher Radweg in stadtauswärtiger Richtung neu gebaut werden. -
Abschnitt II
(Lotzbeck bis Europaplatz)
Hier soll das Aeschacher Ufer als eine Fahrradstraße angeordnet werden.
Im Bereich Schindlerwiese soll die vorhandene gemeinsame Führung um etwa 2 m verbreitert werden. Damit wäre dann ausreichend Platz, um Radfahrer und Fußgänger durch Markierung zu trennen. Zwischen der Kneippanlage und dem Minigolfplatz ist ein neuer Gehweg geplant.
Der vorhandene Weg steht dann für Radler in beide Richtungen zur Verfügung.
Kontakt: | Bregenzer Straße 8 88131 Lindau |
Ansprechpartner: | |
Fachbereichsleitung: | Kai Kattau 08382/ 918-650 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! |
Sachbearbeiter: | Jaime Jose Valdes Valverde 08382/ 918-662 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! |
Fax: | 08382/918 - 391 |