KLiMo
Klimafreundliches Lindauer Mobilitätskonzept
Die Stadt Lindau ist mit ihrer direkten Lage am Bodensee ein attraktiver Wohnstandort sowie Mittelzentrum mit sehr hohem Freizeitfaktor. Der Sitz von einigen größeren Arbeitgebern im Stadtgebiet, die direkte Grenzlage zu Österreich sowie die Nähe zur Schweiz führen darüber hinaus zu starkem Pendelverkehr zwischen Lindau und dem Umland (Arbeitsverkehre, Einkaufsverkehre).Das Lindauer Straßennetz ist dadurch besonders auf den Ost-West- und Nord-Süd-Achsen sehr stark belastet. Dies führt zu hohen Emissionen und einer störenden Wirkung (besonders durch Lärm) für die Anwohner. An einzelnen Knotenpunkten entstehen zeitweise Rückstaus, die den Verkehrsfluss im Stadtgebiet deutlich beeinträchtigen. Die kleineren Wohnstraßen und Stadtteilverbindungen weisen hingegen weitestgehend geringe Verkehrsbelastungen auf.
Das KLiMo verfolgt maßgeblich das Ziel, dass andere Verkehrsmittel eine attraktive Alternative zum Pkw darstellen. Neben dem Fuß- und Radverkehr stellt der öffentliche Personennahverkehr im Rahmen einer umwelt- und sozialverträglichen Verkehrsplanung einen wichtigen Bestandteil des Gesamtverkehrssystems dar. Insbesondere bedarf es in Lindau einer Reduktion des Kfz-Verkehrs in den sensiblen Bereichen auf der Insel, besonders zur Touristenhochsaison und auf verkehrlich überlasteten Strecken und Knotenpunkten auf dem Festland. Eine gleichzeitige Förderung des Umweltverbundes mit gezielten Maßnahmen soll letztlich zu einer besseren Verträglichkeit und einem besseren Verkehrsfluss in Lindau führen.
Projektplan KLiMo
Leitlinie für die verkehrliche Entwicklung
Das KLiMo soll einerseits Mobilität ermöglichen und fördern, andererseits den Verkehr so stadt- und umweltverträglich wie möglich gestalten, um dadurch insgesamt ein Höchstmaß an Lebensqualität zu erreichen. Mit dem KLiMo liegt das erste verkehrliche Gesamtkonzept vor, welches der Politik, der Verwaltung sowie den Bürgern als Leitlinie für die zukünftige verkehrliche Entwicklung der Stadt Lindau bis zum Jahr 2030 dienen soll.Die Grundlage des KLiMo bildet das im Stadtrat am 28.02.2012 einstimmig beschlossene Klimaschutzkonzept Lindau 2020 mit dem darin enthaltenen Maßnahmenkatalog. Eine hierin enthaltene Maßnahme war die Erstellung eines Mobilitätskonzeptes mit dem Ziel, "den motorisierten Individualverkehr auf der Insel und in der Gesamtstadt bei Gewährleistung der Erreichbarkeit der Insel und unter Berücksichtigung der Themen Parkierungskonzept, ÖPNV, Bahnhof, Inselhalle, Einzelhandel und Gastronomie zu reduzieren".
Das Konzept versteht sich hierbei als ein integrierter Verkehrsentwicklungsplan, der die Belange aller Verkehrsträger und Personengruppen in einem ausgewogenen Verhältnis berücksichtigt. Im Sinne einer ganzheitlichen Planung werden neben den Aspekten der Verkehrsabwicklung auch die Belange des Städtebaus und der Umwelt, die vom Verkehr erheblich beeinflusst werden, berücksichtigt.
Als Rahmenplan hat das KLiMo keine rechtlich verbindliche Wirkung für die Realisierung der zahlreichen in ihm zusammengetragenen Projekte und Maßnahmen. Vielmehr legt es einen Rahmen für die weitere verkehrliche Entwicklung fest, an welchem der Stadtrat und die Verwaltung sich bei künftigen Entscheidungen in Sachen Verkehr und Mobilität orientieren können.
Planungsprozess und Bürgerbeteiligung
Der Gesamtprozess des KLiMo, von der Analyse über die Konzeption bis hin zu konkreten Maßnahmen, wurde durch eine besonders intensive Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lindau begleitet, die sich in zahlreichen Arbeitsprozessen eingebracht haben und zusammen mit der internen Arbeitsgruppe, den politischen Akteuren und dem Planungsbüro unterschiedlichste Aspekte aufgeworfen und konstruktiv neue Perspektiven entwickelt haben. Zudem wurde die Abstimmung und Koordination mit anderen Fachplanungen (Lärmaktionsplan, Flächennutzungsplanung, Stadtentwicklungskonzept etc.) vorgenommen.Begleitet wurde der KLiMo-Prozess von einem extra eingerichteten Mobilitätsforum, welches aus Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Initiativen, Organisationen, Interessensverbänden, Polizei und Verwaltung bestand und somit alle wesentlichen Meinungsbilder aktiv in die Arbeit des KLiMo einbezog. Das Mobilitätsforum hatte während des Prozesses eine beratende Funktion. Gemeinsam wurden Empfehlungen für die Bearbeitung des KLiMo sowie für die politischen Beschlüsse, z.B. hinsichtlich der Umsetzung erarbeitet. Das erste Mobilitätsforum fand zu Beginn des Prozesses statt, um das Projekt vorzustellen und Problempunkte im Stadtgebiet abzufragen. Das zweite Forum diente dazu, die Bestandsanalyse vorzustellen und zu diskutieren. Weiterhin wurden mit den Teilnehmern Leitbild und Planungsziele erarbeitet, die folglich den weiteren Verlauf des Projektes bestimmten.
Folgende Planungsziele wurden vom Stadtrat am 16.03.2016 beschlossen:
PZ1 | "Erreichbarkeit & Verkehrssicherheit" Sicherung und Verbesserung der Erreichbarkeit Lindaus und aller wichtigen Ziele innerhalb der Stadt mit allen Verkehrsmitteln |
PZ2 | "Umweltqualität" Reduzierung der verkehrsbedingten Emissionen (Feinstaub, Lärm, CO2) |
PZ3 | "Umweltverbund" Stärkung des Umweltverbundes (ÖPNV, Fuß- und Radverkehr) |
PZ4 | "Vernetzung" Verbesserung der Vernetzung der Verkehrssysteme (P+R, P+S, B+R, etc.) |
Im dritten und vierten Mobilitätsforum wurden Mobilitätsszenarien diskutiert und das Maßnahmenkonzept vorgestellt. Zur direkten Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger haben darüber hinaus zwei Workshops stattgefunden. Diese Workshops wurden in Form eines Planungscafés durchgeführt, bei dem Bürgerinnen und Bürger an Tischrunden im Wechsel zu unterschiedlichen Themen mit jeweils einem Experten diskutieren konnten. Ziel dieser Veranstaltungen war es, Meinungsbilder der Einwohner Lindaus zu erhalten, Problempunkte herauszuarbeiten sowie Ziele (erster Workshop) und schließlich Maßnahmen (zweiter Workshop) zu bewerten. Neben den Workshops wurden am Folgetag zu den jeweiligen Beratungen im Werkausschuss noch jeweils zusätzliche 3 Bürgerdialoge zum Austausch über die gefassten Zwischenbeschlüsse angeboten.
Maßnahmenkonzept
Das Maßnahmenkonzept des KLiMo wurde im Zuge der verschiedenen Beteiligungsschritte kontinuierlich konkretisiert und ergänzt. Es wurden Aussagen zu den grundlegenden Netzen und Infrastruktureinrichtungen für alle Verkehrsarten getroffen. Hierzu gehören bauliche und betriebliche Maßnahmen ebenso wie verkehrslenkende und verkehrsrechtliche Regelungen. Wichtig sind die ganzheitliche Betrachtung des Verkehrssystems mit seinen verschiedenen Verkehrsträgern sowie die Beachtung von Abhängigkeiten und Wechselwirkungen. Das Maßnahmenkonzept besteht aus verkehrsmittelbezogenen Handlungsfeldern für den Kfz-Verkehr, den Fuß- und Radverkehr, den öffentlichen Verkehr sowie aus verkehrsmittelübergreifenden Querschnittsthemen. Die einzelnen Maßnahmen sind folgenden Handlungsfeldern zugeordnet:- Parkraumkonzept (M1 - M3)
- Leistungsfähigkeit an Knotenpunkten (M4 - M6)
- Geschwindigkeitsanpassungen (M7)
- Verkehrsberuhigung (M8)
- Verkehrssicherheit (M9, M10)
- Radverkehrsbeschilderung (M11, M12)
- Querungsmöglichkeiten (M13, M14)
- Radabstellanlagen (M15 - M17)
- Radverkehrsanlagen (M18 - M20)
- Fahrradverleihsysteme (M21)
- Barrierefreiheit (M22, M23)
- Fußwegweisung (M24, M25)
- Haltestellenkonzept (M26, M27)
- Marketing/ Tarif (M28, M29)
- Busbeschleunigung (M30)
- Liniennetzerweiterung (M31, M32)
- Umweltbewusste Antriebsformen (M33)
- Intermodalität (M34)
- Mobilitätsmanagement (M35, M36)
- Elektromobilität (M37, M38)
- CarSharing (M39, M40)
- Umweltfreundliche Erschließung (M41 - M43)
Die Auswirkungen der Maßnahmen sind im KLiMo-Szenario ablesbar.
Im "KLiMo-Szenario" steigt der Anteil des Umweltverbundes gegenüber dem Prognosenullfall 2030 um ca. 2,5 Prozentpunkte an allen Wegen an. Hieraus resultiert eine CO2-Einsparung um ca. 2.100 t pro Jahr bzw. 19 Prozent im Vergleich zum Bestand 2015.
KONZEPT
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Pläne (20 MB)
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Präsentation & Protokolle
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Wir haben hier für Sie alle Präsentationen und Protokolle, die im Zusammenhang mit KLiMo gezeigt
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3. Bürgerdialog KLiMo 16.11.2016 (7 MB)
Präsentation 2. Bürgerworkshop 12.07.2016 (6 MB)
Präsentation 4. Mobilitätsforum 11.07.2016 (6 MB)
Protokoll 2. Bürgerworkshop 12.07.2016 (0,5 MB)
Protokoll 4. Mobilitätsforum 11.07.2016 (0,5 MB)
2. Bürgerdialog Klimo 01.06.2016
Protokoll 3. Mobilitätsforum 12.05.2016
Präsentation 3. Mobilitätsforum 12.05.2016 (2 MB)
Präsentation 2. Mobilitätsforum 15.10.2015 (17 MB)
Bürgerdialog KLiMo 02.03.2016
Präsentation Werkausschuss GTL 11.03.2015
Präsentation 1. Mobilitätsforum
Protokoll 1. Mobilitätsforum 08.06.2015
Präsentation 1. Bürgerworkshop
Protokoll 1. Bürgerworkshop 14.10.2015
Protokoll 2. Mobilitätsforum 15.10.2015
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Termine & Presse
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Thema: "Klimafreundliches Lindauer Mobilitätskonzept. (KLIMO)"
Terminplan Klimo
LZ_27_06_2017
BZ_09_07_2016
BZ_10_10_2015
BZ_20_02_2016
BZ_26_09_2015
BZ_28_05_2016
LZ_12_07_2016
LZ_15_11_2016
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